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Werkstatt Update 0.6 – DIY Bogenbau

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Es ist wieder Mittwoch und Werkstatt Tag. In der vergangenen Woche sind wir Lehrlinge nicht dazugekommen, an unseren Bögen weiter zu Arbeiten. Die eine wegen Arbeit, der andere war zu einem Crossgolf Quali Turnier. Demzufolge geht es mit Stand Werkstatt Update 0.5 an unseren Projekten weiter.

Während der Ahornbogen nur noch kleinere Anpassungen braucht, wie tillern, tillern und Griffstück passend machen, waren an meinem Bogen noch mehr tillern, tillern tillern zu machen. Und mit tillern meine ich sehr feine schichten Holz abtragen. Davon häufte sich auch unter meiner Werkbank mehrere Haufen, die ich immer wieder beseitigte.

Wie schon bei Bogen 1, gilt auch hier: tillern, Kontrolle, tillern, Kontrolle, tillern…. So das die Bogenform gleichmäßig bleibt (immer dran denken, es ist Naturmaterial und Gleichmäßig hängt stark vom Holz und den Eigenschaften zusammen)

Ein Bogenrohling ist in einem Schraubstock festgespannt und dann wird am sichtbaren Ende noch vorsichtig Material abgetragen

Und weiter geht das tillern und Kontrolle. Immer schön im wechsel. Dazu abspannen, dran Arbeiten und wieder Spannen, zur Kontrolle. Dabei auch beachten, in welche Richtung die Sehne wandert und korrigieren.

Ein aufgespannter Bogen steht auf einer Werkbank 9in der Waagerechten und ich begutachte die Form der Krümmung

Im Gegensatz zum Ahornbogen, sieht man die Maserung der Esche sehr schön deutlich, das wird sicher mal ein fetter Hingucker

Auf meinem Rohling aus Eschenholz, sieht man sehr schön die Holzmaserung, wie sie zum Bogenende ausläuft

Während ich noch beim tillern bin, konnte Robinia ihren Bogen schon mal pumpen und dann auch mal kurz spannen, wie zum Schuss.

Der Ahornbogen wird das erste mal voll gespannt und dieses Foto soll als Optische Dokumentation herhalten, um zu sehen wie sich der Bogen verformt

Aber auch da, Kontrolle und Feinheiten noch erledigen, wie das Handstück anpassen und verkleinern. Damit das ein schöner Handschmeichler wird. Die Bogenform sieht aber schon mal Klasse aus.

Während dessen an meinem Bogen, tillern, Kontrolle, tillern usw.. Noch ist mein Bogen zu Stark und ich möchte noch Material abtragen, damit ich keine 200 Pfund Zuggewicht habe. Die andere Möglichkeit wäre, ich bekomme Muskeln. Was wohl doch eher unwahrscheinlich sein wird….

Der Bogen wird immer wieder gespannt, kontrolliert und abgespannt. Hier ist er im gespannter Form zu sehen

Da das tillern usw. echt Kräftezehrend ist und einem doch irgend wann die Arme weh tun, wird mal die Arbeit gewechselt. Und da Robinie ihre Wurfarmenden so toll gemacht hatte, wurde ich vom Lehrmeister wegen der Plumpen Form meiner aufgezogen. Mein Einwand, das die Enden bei meinem Bogen von „Purer Kraft“ gekennzeichnet sind, wurde lächelnd beiseite geschoben….

Aber gut, so abgerundet machen die Wurfarmenden dann doch schon was her.

Ein Wurfarmende an einem Primitivbogen wurde so weit bearbeitet, das er eine leicht runde Form angenommen hat

Nach dem ich erst einmal so weit „zufrieden“ war mit dem tillern und der Kraft, die der Bogen beim Ziehen vermittelt, habe ich damit aufgehört. Die Kanten wurden noch sehr leicht gebrochen, damit das alles auch der Hand schmeichelt, habe ich an meinem Griffstück auch noch mal grob und dann fein, Material abgetragen in dem Bereich, wo ich mal den Pfeil auflegen werde, so das dieser beim Lösen, besser die Richtung halten kann.

Ich muss an meinem Primitivbogen noch das griffstücke anpassen und seitlich an der Seite wo der Pfeil aufliegt, Material abtragen

Womit wir beide nicht gerechnet haben, unser Lehrmeister war der Meinung, das wir doch mal ein paar Schüsse machen könnten. Wir haben noch keinen Nockpunkt und auch das Griffstück ist nicht Final. Auf dem Bogen ist nur eine Arbeitssehne, aber das sollte reichen. Es geht ja auch erst einmal drum, passiert da was? Und mit was, wisst ihr was ich meine https://uhc-elster.de/2025/03/20/werkstatt-update-0-4/

Was soll ich sagen, Robina legte zuerst los, allein die Bogenform sieht für meine Augen schon mal toll aus.

Der Ahornbogen wird das erste mal voll gespannt und dieses Foto soll als Optische Dokumentation herhalten, um zu sehen wie sich der Bogen verformt. Auf der Sehne liegt ein Pfeil, der gleich ins Ziel fliegt

Und dann war ich auch noch an der Reihe. Ums Treffen geht es ja erst einmal nicht wirklich, vielmehr um das Gefühl und wie sich der Bogen beim Schießen so anfühlt usw.. Wir sind noch nicht auf Standhöhe und ich vor allem auch noch nicht bei richtigen Zuggewicht, komme also gar nicht richtig in meinen Anker. Aber, das macht schon Spaß….

Der Eschenbogen wird das erste mal mit Pfeil gespannt und dieses Foto 
Auf der Sehne liegt ein Pfeil, der gleich ins Ziel fliegt
Die ersten Treffer mit dem Eschenbogen auf einer Zielscheibe.
Vier Pfeile stecken auf gleicher Höhe, aber seitlich versetzt, in der Zielscheibe

Da weiß man, wieso man das macht. Das ist schon ein tolles Gefühl, das es funktioniert.

Die ganze Baugeschichte steht auch im Fediverse: https://moppels.bar/notes/a6vvpxp6v75t2jwx

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